Städtepartnerschaft zu Wladimir bleibt!

Gerade in Krisen- und Kriegszeiten ist der zivile Annäherung von Menschen besonders wichtig, denn sie bietet die Chance für gegenseitiges Verständnis und Deeskalation. Die FDP hatte im Stadtrat dagegen beantragt, die Erlanger Städtepartnerschaft mit Wladimir (Russland) auf Eis zu legen.

Initiiert von unserem Kreissprecher Lukas Eitel hat das Erlanger Bündnis für den Frieden eine kleine Kundgebung gegen diesen Antrag organisiert. Sie fand am Donnerstag direkt vor der Stadtratssitzung auf dem Rathausplatz statt. Vier Persönlichkeiten der Erlanger Stadtgesellschaft, die sich in der Vergangenheit um die Städtepartnerschaft mit Wladimir verdient gemacht haben, äußerten sich dazu: der ehemalige langjährige DGB-Vorsitzende Wolfgang Niclas, die ehemalige Sozialbürgermeisterin Elisabeth Preuß (ehemals FDP), die ehemalige Stadtratsabgeordnete der Grünen Liste Gudrun Bußmann und den seit vielen Jahren in der Friedensbewegung und der Städtepartnerschaft aktiven Manfred Kirscher.

Sie alle haben aus teils sehr unterschiedlichen Perspektiven die Wichtigkeit der Städtepartnerschaft betont. Wie Wolfgang Niclas gesagt hat: „Wer miteinander redet, schießt nicht aufeinander.“

Es ist einfach und billig zugleich, auf den Zug der Russlandfeindlichkeit aufzuspringen. Dabei ging es nicht um Frieden, sondern um Selbstdarstellung, für die sogar die wichtige Städtepartnerschaft mit Wladimier geopfert worden wäre. Der FDP ist es dabei offensichtlich egal, welchen Schaden sie damit anrichtet. Aber von einer Partei, die auch in Erlangen den Schulterschluss mit Faschist:Innen, wie Höcke gefeiert hat, ist wohl nicht mehr zu erwarten.

Die Antrag der FDP wurde im Stadtrat letztlich mit großer Mehrheit abgelehnt. Es gab einen alternativer Antrag der großen Fraktionen, der die Städtepartnerschaft auf kleiner Flamme beibehält und besonders das im nächsten Jahr anstehende 40-jährige Jubiläum aussetzt. Wir meinen, gerade in Kriegszeiten ist Austausch und Völkerverständigung durch die Städtepartnerschaft besonders wichtig. Deswegen hätten wir uns einen Ausbau gewünscht und sehen das Jubiläum dafür als Chance. Der Antrag der großen Fraktionen wurde gegen die Stimmen der erlangerlinke angenommen.