Keine „Weltverschwörung“ – LINKE nennt wahre Ursache der Krise

Gabi Stadlbauer

Der Kreisverband der LINKEN Erlangen/Erlangen-Höchstadt verurteilt die Versammlungen, die unter Mottos wie „Querdenken“, Widerstand 2020“, Corona-Rebellen oder „Hygiene-Demo“ derzeit in vielen Städten stattfinden. Lukas Eitel, Kreissprecher der LINKEN, meint dazu: „Demonstrationen und Meinungsäußerungen sind ein wichtiger Bestandteil einer lebendigen Demokratie. Aber bei diesen Demos spielen konkrete Grundrechtseinschränkungen oder der Blick auf Schwächere keine große Rolle. Im Gegenteil: Antisemitische Hetze, verschwörungstheoretischer Unsinn, Kampf gegen vermeintliche Maßnahmen, Leugnung oder Verharmlosung des Virus sind dominierende Inhalte.“ An vielen Orten würden sich inzwischen auch organisierte Faschisten von III. Weg bis AfD unter die zahlreichen Demonstrierenden mischen.

Dass sich so viele Menschen an diesen Versammlungen beteiligen wundert den Kreissprecher nicht: „Gerade in Krisenzeiten haben viele Menschen das Gefühl, dass die Welt aus den Fugen gerät, es entsteht Unzufriedenheit. Verschwörungstheorien bieten simple Erklärungen an und scheinen daher attraktiv.“

Dabei würden diese Theorien eine effektive Auseinandersetzung mit den sozialen Verwerfungen, die die herrschende Krisenpolitik im Kapitalismus verursachen, erst verhindern. „Vernichtete Existenzen, andauernde Kurzarbeit, Pflegenotstand, gelockerte Arbeitsschutzgesetze, Masseninfektionen bei Beschäftigten von Großkonzernen machen deutlich, dass im Kapitalismus auch während einer Krise vor allem Profite gerettet werden und nicht Menschen,“ so Eitel. „Dagegen werden wir als LINKE weiter Widerstand leisten. Auch deshalb verteidigen wir in der Corona-Krise Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit, natürlich mit den entsprechenden Hygienemaßnahmen. Gegenüber Nazis, Reichsbürgern, Rassisten und Antisemiten muss jedoch ein klarer Trennungsstrich gezogen werden.“